Lions Club Saarschleife zu Besuch in der Dillinger Hütte: Einblicke in die Stahlproduktion
Der Lions Club Saarschleife hatte kürzlich die Gelegenheit, die Dillinger Hütte zu besichtigen und dabei einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Produktionsprozesse der Stahlerzeugung zu erhalten. Die Teilnehmer verfolgten den Weg von der Roheisengewinnung bis hin zur Fertigung hochwertiger Grobbleche und waren von den beeindruckenden Dimensionen und technischen Abläufen tief beeindruckt.
Der Besuch begann mit einer Einführung in den Hochofenprozess, bei dem aus Eisenerz flüssiges Roheisen gewonnen wird. In den Hochöfen der Dillinger Hütte wird durch das Einblasen von Heißwind der im Koks enthaltene Kohlenstoff verbrannt, wodurch Temperaturen von über 1.500 °C erreicht werden. Dabei entstehen neben Roheisen auch Nebenprodukte wie Schlacke und Gichtgas.
Anschließend wurde der Prozess im Stahlwerk erläutert, wo das Roheisen zu Stahl veredelt wird. Dieser Schritt umfasst das Frischen, bei dem unerwünschte Begleitelemente oxidiert und entfernt werden, sowie die sekundärmetallurgische Behandlung. Letztere beinhaltet Verfahren wie Legieren, Spülen und Entgasen, um die Stahlqualität weiter zu verbessern und den Herstellungsprozess zu stabilisieren.
Ein besonderes Highlight der Führung war das Grobblechwalzwerk, eines der leistungsstärksten der Welt. Hier wird der erschmolzene Stahl in Bleche mit Dicken von über 400 Millimetern und Breiten bis zu 5.200 Millimetern umgeformt. Durch den Walzprozess werden die mechanischen Eigenschaften des Stahls optimiert, was ihn für vielfältige Anwendungen qualifiziert.
Transformation zur grünen Stahlproduktion
Ein besonderes Augenmerk galt der geplanten Transformation zur grünen Stahlproduktion. Die SHS – Stahl-Holding-Saar mit ihren Töchtern Dillinger, ROGESA und Saarstahl strebt eine erhebliche Reduktion der CO₂-Emissionen an. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kündigte eine Förderung von 2,6 Milliarden Euro für dieses Vorhaben an, mit dem Ziel, bis 2030 55 % der CO₂-Emissionen einzusparen. Dies soll durch den Einsatz von Wasserstoff, Elektro-Stahlerzeugung und der Wiederverwertung von Stahlschrott erreicht werden. (Pressemitteilung)
Zum Abschluss bedankte sich Präsident Matthias Kiefer im Namen des Lions Clubs bei Herrn Dr. Barth von der Dillinger Hütte für die ausführlichen Erläuterungen und die beeindruckende Führung durch das Werk in Dillingen.
Weitere Informationen zur Dillinger Hütte: www.dillinger.de